Am 19. Februar 2023 werde ich für 4 Monate, genauer, 16 Wochen nach Afrika reisen. Dies im Rahmen meines Sabbaticals, welches mir mein Arbeitgeber, die Raiffeisenbank Liestal-Oberbaselbiet nach 10 Jahren Einsatz, verdankenswerterweise gewährt. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an meinen Arbeitgeber, das ist nicht selbstverständlich und ich schätze es umso mehr.
Ein speziell grosser und von Herzen kommender Dank geht aber an meine fantastische Frau, Christina, welche mir diese Auszeit von Herzen gönnt und mich nach 13 Wochen in Namibia wiedersehen wird, damit wir gemeinsam während 3 Wochen Safari (mit eigenem Fahrzeug) in diesem wunderschönen Land erleben werden. 

Für mich ein spezieller Moment. Seit über 30 Jahren war ich nicht mehr für eine solch lange Zeit von meiner Frau und unseren Kids getrennt. Dies löst doch ein etwas "mulmiges" Gefühl aus. Dennoch, ich freue mich, Neues kennenlernen zu dürfen, Erfahrungen in einem mir bislang unbekannten Kontinenten zu sammeln, aber auch darauf, einmal Abstand von allem zu gewinnen.

Auf dieser Seite werde ich regelmässig Fotos posten, Texte verfassen und euch an meinem täglichen Leben in Südafrika (19.2. - 27.3.23) und Namibia (27.3. - 8.6.23), teilhaben lassen. Obwohl es so scheint, als ginge es noch lange, bis das Abenteuer beginnt, wird es täglich realer. Ich realisiere langsam, was es heisst, Abschied zu nehmen und meine Liebsten zurück zu lassen. Ich realisiere aber auch, dass ich unheimlich gespannt bin, fast schon ein wenig nervös. Es gibt noch einiges zu tun, bis zum Abflug am 19.2.23. Aber, wer mich kennt,der weiss, dass ich mich seriös (oder zumindest getreu meiner Lebenseinstellung 80:20) vorbereitet habe (vorbereiten werde).

Was genau mache ich überhaupt in Afrika? Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, in einem Waisenhaus zu arbeiten oder mit Kindern Zeit zu verbringen. Es würde mich emotional zu fest berühren, wenn ich den Kindern in einem begrenzten Zeitraum ein etwas "schöneres Leben" ermöglichen kann - der Abschied und die Gewissheit, dass ich zurück in ein feudales, friedliches und sicheres Leben darf, während die Kids weiterhin mit wenig zufrieden sein müssen, entspricht nicht meinen Vorstellungen. Ich möchte hier erwähnen, dass das meine Sichtweise des Lebens in Afrika entspricht, wer weiss, wie glücklich und sorglos die Kids dort sind. Vielleicht sind es ja wir, die eingeengt und gefangen in Konventionen und Abmachungen leben?
Entsprechend werde ich während 13 Wochen in 2 Wildlife Game Resorts im Einsatz stehen. In Südafrika werde ich mit den Big 5 arbeiten (Siyafunda Wildlife and Conservation), in Namibia (Na'an ku se) mehrheitlich mit Geparden. "Scheisse schaufeln und Futter geben" :), das ist jeweils meine Antwort, wenn mich jemand fragt, was ich genau machen werde. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was mich erwartet - und darauf freue ich mich, neben der Tatsache, dass ich für einmal für eine längere Zeit die gesamte Verantwortung abgeben darf, am meisten.
Im Weitern möchte ich auch Zeit für mich haben, Sachen hinterfragen, Verhalten korrigieren, Ansichten ändern und einfach einen etwas anderen Blick auf mein Leben werfen. Keine Ahnung, ob es mir gelingt. 

Es würde mich freuen, wenn ihr euch etwas Zeit nehmt und mich bei meinem Abenteuer begleitet. Viel Spass beim Lesen, mit den Fotos und den Filmen.

Euer Matthias